KOSTIMA

„Kontra-hegemoniale Stimmen in Musikarchiven.
Politische Lesarten, Kontextualisierungen, Gegenwartsbezüge“


Projektlaufzeit:
1. Juli 2023 – 31. Juni 2027

Antragstellende Institutionen:
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
im Verbund mit
Stiftung Universität Hildesheim (SUH) &
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH)

Projektpartnerinstitutionen:
JGU | UB Mainz (Archiv für die Musik Afrikas, Sammlungskoordination, Digitale Bibliotheksdienste, Schule des Sehens)
JGU | Institut für Ethnologie und Afrikastudien (ifeas)
HMTMH | Hochschulbibliothek, Hannover
HMTMH | Europäisches Zentrum für Jüdische Musik (EZJM), Hannover
SUH | Center for World Music (CWM), Hildesheim


KOSTIMA plant die Erschließung, Aufarbeitung und thematische Verknüpfung von Teilbeständen des Archivs für die Musik Afrikas (AMA) in Mainz, des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik (EZJM) in Hannover sowie des Center for World Music (CWM) in Hildesheim.

Die Sammlungsbestände (Tonträger, Liedtexte, Filmaufnahmen und Fotos) und weitere Forschungsmaterialien werden hinsichtlich politischer, kontra-hegemonialer Botschaften untersucht. Für die Kontextualisierung werden Gespräche mit beteiligten Akteur*innen geführt. Fragen nach Verfolgung, Diaspora und Post-Exil erlauben es dabei, analytische Verbindungen zwischen kongolesischen, nordnigerianischen und jüdischen Erfahrungen herzustellen.

Archivpraktiken werden kritisch untersucht, wobei der ethische Umgang mit Sammlungsbeständen zentral ist. Kuratorische Praktiken, Fragen von (Re-)Präsentation, die Involvierung der source communities, von Verfügbarmachung und Teilhabe stehen im Fokus.

Teilprojekt 2 –
Musikalisch-dramaturgische Kompositionen aus dem Nachlass „Peter Ury“ am EZJM, Hannover

Im Fokus der Untersuchungen liegen Kompositionen aus dem Nachlass „Peter Ury“, die Peter Ury u.a. gemeinsam mit dem Theaterregisseur Peter Zadek erarbeitete, insbesondere „Der Judaskuss – The Kiss of Judas“, der Oper „Timothy“ (basierend auf dem Märchen „Hinzelmeier“ von Theodor Storm), sowie Vertonungen von Gedichten Else Lasker-Schülers und Erich Frieds. Diese Werkkomplexe werden untersucht, weil sie in besonderer Weise Urys Erfahrungen mit ‚Verfolgung und Rehabilitation‘, ‚emotionale Grenzen des Intellektuellen‘ sowie politische Dissidenz und kulturelle Zugehörigkeit verarbeiten.

Die zu den erwähnten Stücken gehörigen Materialien in Form von Manuskripten, Notenschriften, Tondokumenten, Fotografien, Korrespondenzen und weiteren Archivalien werden als kulturelle Hinterlassenschaften vor dem Hintergrund von Vertreibung, Flucht, Exil und Wiederansiedlung jüdischer Menschen in der Bundesrepublik Deutschland untersucht.

 

Verbundkoordinator*innen:

Dr. Hauke Dorsch
Jun.-Prof. Dr. Nico Nassenstein
Marko Knepper
Dr. Michael Fuhr
Prof. Dr. Sarah Ross
Dr. Katharina Talkner

Kontakt am EZJM

Samuel Mund M.A.
Digital Humanities,
EDV und Technik
T. +49-(0)511-3100-7126
E-Mail: Samuel Mund

Projektförderung

Zuletzt bearbeitet: 16.06.2023

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